Franz Lidauer, geboren 1951 in Oberösterreich, arbeitete im Berufsleben als Ingenieur und Unternehmensberater. Nach der Pensionierung folgte das Studium in Soziologie, so wie Lehramt für Psychologie/Philosophie und Physik an der Uni Linz. Ein vertieftes Studium der Humanistischen Psychologie begleitet diese Ausbildung. Diese Psychologie gibt es seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Sie befasst sich mit der vollen Entfaltung der menschlichen Potenziale und geht auf die individuellen Bedürfnisse jedes Menschen ein.
Der ganzheitliche Humanismus
Der Humanismus des 21. Jahrhunderts geht auf die Komplexität des heutigen Lebens ein. Dadurch entsteht der ganzheitliche Humanismus. Franz Lidauer setzt sich für einen zeitgemäßen praktischen Humanismus ein. Die Anfänge des modernen Humanismus gehen bis in die Zeit der Aufklärung zurück. Das Wirken des berühmtesten Humanisten, Erasmus von Rotterdam im 16. Jahrhundert, spüren wir bis heute durch Schulen und Bildungsangebote. Integrale Weltsicht ist die Basis für unsere Weiterentwicklung. Wir Menschen sind ein Teil der Natur, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Kunst sind eng miteinander verflochten. Dadurch entstehen je nach unserer Mentalität natürliche Bedürfnisse.
Für den Bewusstseinswandel von einem vorherrschenden Egoismus zu mehr Gemeinsamkeit sind viel Wege erforderlich. Die Wissenschaften sind weit fortgeschritten, aber die Menschenrechte werden noch immer mit Füssen getreten. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Evolutionäre Humanismus gegründet und mit dieser Lebensauffassung entstanden viele Vereine. Zu ihrem Standardprogramm gehören Gesellschafts- und Religionskritik, Einsatz für die Menschenrechte, Aufklärung über Wissenschaft und Politik, sowie vielfältige Bildungsangebote. Der Humanistische Verband Deutschland (HVD) und die Humanistische Vereinigung (HV) bieten in vielen deutschen Bundesländern unterschiedliche Angebote „von der Wiege bis zur Bahre“: Kindertagesstätten, Schulen, Humanistische Bildung und Beratung, Namensfeiern, Hochzeitsfeiern, Hospizangebote und Hilfe bei einer Patientenverfügung. Die 2004 gegründete Giordano Bruno Stiftung (GBS) hat eine große Bedeutung erlangt für viele humanistische Bereiche und fortschrittliche Philosophie. Ein ähnliches Programm haben die Freidenker-Vereinigung der Schweiz (FVS) und der Humanistische Verband Österreich (HVÖ).
In den letzten Jahrzehnten haben große Umwälzungen unser Leben verändert. Die Künstliche Intelligenz wird mit viel Geld vorangetrieben. Der digitale Humanismus ist entstanden, um zu verhindern, dass die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt, zum Beispiel ein Wiener Manifest für digitalen Humanismus. Die Religionen verlieren immer mehr Mitglieder, weil die Menschen neue Wege suchen. Eine Alternative ist der Pantheismus. Das ist keine Religion im herkömmlichen Sinn, sondern eine Weltanschauung, die sowohl Religiöse als auch Atheisten und Suchende anspricht. Diese Weltanschauung hatten schon Goethe und Albert Einstein. In Deutschland gibt es schon seit 1845 Frei-religiöse Gemeinden. Sie haben ein breites Spektrum von religiösen Humanisten, über rationalistische Pantheisten bis zu dogmenfreien Christen. Viele dieser Frei-religiösen Gemeinden sind im 21. Jahrhundert in Humanistischer Verband Deutschland umbenannt worden. Der Humanistische Verband ist auf Säkularismus mit Toleranz gegenüber anderen Weltanschauungen aufgebaut. Eine weitere Möglichkeit ist das Bahaitum. Das ist eine noch sehr junge nachislamische Offenbarungsreligion, die vor etwa hundert Jahren in den westlichen Industriestaaten angekommen ist und auf humanistische Grundsätze aufgebaut ist.
Zur Zufriedenheit und zum Wohlbefinden gehören neben der körperlichen Gesundheit das mentale Gleichgewicht und eine sogenannte soziale Gesundheit durch gute Beziehungen zu Menschen und Umwelt. Franz Lidauer arbeitet in mehreren Vereinen für soziale Anliegen und modernen Humanismus mit. Die Beratungen durch Ärztinnen und Ärzte sind in das Buch über Humanismus eingeflossen, weil die Gesundheit zu unserem wertvollsten Gut gehört. Geld ist immer erstrebenswert, wenn wir das richtige Maß und das Ziel von Zufriedenheit erreichen. Nur so kann jedes Leben zu einem erfüllten Leben werden, und wenn es schon zufriedenstellend verläuft, wird es dann auch so bleiben. Das geht mit einer ausreichenden Erfüllung der Erwartungen, die wir an das Leben haben, und ein Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse. Eine in dieser Weise auf die Ansprüche der heutigen Welt angepasste Lebensweise wird in zunehmendem Maß von Medizin, Psychologie, Beratung und Mitarbeiterführung betont.